Jetzt ist es amtlich. Das Land NRW übernimmt 70% der Kosten der Ausbildung zum Podologen, Physiotherapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten oder PTA!
Heute erreichte die nordrheinwestfälischen Schulen ein Schreiben des MAGS (Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW) mit der Information von Gesundheitsminister Laumann, dass rückwirkend zum 01.09.2018 die Ausbildungskosten der Podologieausbildung zu 70% vom Land übernommen werden. Es werden 70% der Kosten erstattet, die für die Ausbildung am 31.12.2017 verlangt wurden. Dies ist ein entscheidender Schritt in Richtung Schulgeldfreiheit und gegen den Fachkräftemangel; so wird es hoffentlich deutlich mehr Auszubildenden möglich sein, den Beruf des Podologen zu erlernen.  Das Interview der "Rheinischen Post"  mit Gesundheitsminister Laumann finden Sie hier.

In der aktuellen Fachkräfteenpassanalyse von Juni 2018 verschärft sich der offizielle Mangel an Podologen! (siehe Seite 19 und 20 der Fachkräfteengpassanalyse)
Die Vakanzzeit bis zur Besetzung einer Stelle liegt bei 168 Tagen und damit deutlich über dem Durchschnitt aller anderen Berufe.  Würden alle offenen Stellen in der Podologie an die Bundesagentur für Arbeit gemeldet, so würde die dokumentierte Situation sicherlich noch viel dramatischer ausfallen. Ein weiteres wichtiges Argument für eine Ausbildungsoffensive, die Forderung nach Schulgeldfreiheit und Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des Berufs.

Ende April hat in der Podologieschule Bodensee bfz gGmbH, die jährliche Mitgliederversammlung des VLLP e.V. stattgefunden. Hier wurde auf das erste Verbandsjahr zurückgeschaut, die vereinsrechtlichen Formalia erledigt und anschließend mit viel Engagement und Einsatz inhaltlich gearbeitet. Eines der wichtigsten Themen, war die Verfassung eines Positionspapiers des VLLP zur Situation und Weiterentwicklung der Podologieausbildung. Nach konstruktiver und ausführlicher Diskussion, konnte dieses am 25.04.18 ohne Gegenstimme verabschiedet werden. Das Positionspapier finden Sie hier!
Das zweite große Thema war die Entwicklung von Qualitätskriterien für Podologieschulen, die zum Teil schon im November 2017 in Berlin inhaltlich andiskutiert wurden. Auch hier sind wir ein großes Stück weiter gekommen und hoffen, die Qualitätskriterien auf der nächsten Mitgliederversammlung im Mai 2019 zu verabschieden. Neben diesen beiden großen Themen blieb noch ausreichend Zeit für den kollegialen Austausch, die Berichte aus den Schulstandorten und die Besichtigung der alten und zukünftigen Schulräume der Podologieschule in Radolfzell. Mit einem durchweg positiven Resumé gingen wir auseinander.

Die Bundesagentur für Arbeit benennt in ihrer Fachkräfteengpassanalyse die Podologie erstmalig als "Beruf mit erkennbarem Mangel". Vgl. Seite 18 und 19 des verlinkten Dokumentes.

Auffällig ist, dass den in der Physiotherapie gemeldeten 5.200 (!) sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen nur 300 in der Podologie gegenüberstehen (= zu besetzende sozvers. Stellenangebote in Deutschland Nov. 16 bis Okt. 17).